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TV-Kritik/Review: Serienpreview: "Big Bang Theory"
(28.06.2009)
Zwei junge Physiker besuchen eine Samenbank... Nein, das ist nicht der Anfang eines vom Aussterben bedrohten Witzes, sondern die erste Szene der Pilotfolge. Leonard (Johnny Galecki) und Sheldon (Jim Parsons) brauchen Geld. Wie sonst lässt sich eine schnellere Internetverbindung für all ihre Downloads finanzieren? Natürlich muss es eine Samenbank für Männer mit hohem IQ sein, doch schon beim Ausfüllen des Formulars im Wartezimmer bekommen die beiden kalte Füße. Leicht entmutigt machen sich die beiden Geeks wieder auf den Weg nach Hause. Vor ihrem Apartment angekommen müssen sie feststellen, dass das Glück ausnahmsweise mal auf ihrer Seite ist: Der Transvestit von nebenan ist ausgezogen und so lernen Leonard und Sheldon ihre neue, junge und überaus attraktive Nachbarin Penny (Kaley Cuoco) kennen. "Wie verbringt man denn hier so seine Zeit", will die wissen. Sheldon: "Heute haben wir versucht für Geld zu masturbieren ..." Neben dieser gnadenlosen Ehrlichkeit hat Sheldon aber als Aktivität nur die zweite Staffel von
Doch Leonard will mit gutem Beispiel voran gehen und bietet Penny lieber gepflegte Unterhaltung und Abendessen auf gute Nachbarschaft an. Das irritiert Sheldon wahnsinnig: "Wir unterhalten uns nicht! Zumindest nie offline!" Penny ist trotzdem gleich beeindruckt, vor allem von den recht kompliziert daher kommenden mathematischen und physikalischen Formeln, die beide auf zwei großen Tafeln in ihrem Apartment ausgearbeitet haben. Da kommt sie nicht mit, aber immerhin hat sie ein Drehbuch geschrieben über eine junge Frau, die es als Schauspielerin in Los Angeles versuchen will und sich mit einem Job bei der Restaurantkette Cheesecake Factory über Wasser hält - die Story ist lebensnah. Nur, dass bei Penny in Wahrheit noch eine gehörige Portion Liebeskummer dazu kommt, die Leonard auch gleich mit einem Paradoxon aus Einsteins Theoriewelt zu lösen versucht. Was Penny dagegen eher weiter hilft ist eine Dusche, denn die funktioniert in ihrer Wohnung noch nicht. So werden dann Leonard und Sheldons Physiker-Freunde Howard (Simon Helberg) und Rajesh (Kunal Nayyar), die eigentlich nur mit einer Vorlesung Stephen Hawkings aus dem Jahr 1974 (bevor es den Sprachcomputer gab) einen vergnüglichen Filmabend in Gang setzen wollten, statt dessen mit dem Anblick von Penny im Badetuch verwöhnt.
Leonard ist ganz offensichtlich mehr als nur ein bisschen von der neuen Nachbarin angetan und lässt sich dazu überreden zusammen mit Sheldon von ihrem Ex-Freund den Fernseher abzuholen. Leider ist der auf Penny nicht besonders gut zu sprechen und will den Kasten nicht hergeben. So endet die Konfrontation zwischen Physikern und Macho-Muskelmann ohne Hose - für die Physiker. Leonard und Sheldon müssen sich geschlagen geben und machen sich in Boxershorts und Feinripp (und natürlich ohne Fernseher) wieder auf den Heimweg. Doch trotz dieser Niederlage lässt sich Leonard nicht von seinem Ziel abbringen: "Unsere Kinder werden schlau und schön sein." Sheldon: "Und vor allem ausgedacht."
Man kann sie einfach nur gern haben. Leonard, Sheldon, Penny, Howard und Raj sind mit Abstand die liebenswürdigsten neuen Sitcom-Figuren, die seit langer Zeit auf den US-Bildschirmen erschienen sind. Keine Spur findet man in "The Big Bang Theory" von komplett abgedrehten und nervigen Zerrbildern, die einen nur noch den Stecker ziehen lassen wollen. Klar, auch hier hat jeder seine Neurosen, doch die werden durch die Autoren so liebenswert herausgearbeitet und gepflegt, dass sie den Zuschauer nicht nur zum Schmunzeln bringen, sondern man sie auch bei sich selbst wieder erkennt. Dafür braucht man auch gar kein Physiker zu sein - aber es hilft garantiert, wenn man einen Hang zu Science-Fiction, Technik und Wissenschaft hat, was beim anderen (oder gleichen) Geschlecht bislang im Leben oft nicht viele Pluspunkte bescherte.
Doch die Zeiten haben sich geändert: "Geeks" sind in! Spätestens seit Seth Cohen in
Bei Leonard und Sheldon wimmelt es dementsprechend nur so von Insider-Witzen und Hinweisen auf bekannte Science-Fiction, Comic-Bücher, Computerspiele, Wissenschaftler und die neuesten Errungenschaften im Internet. Bereits die Ausstattung des Apartments der beiden ist eine Fundgrube für jeden "Nerd": vom Poster des Sci-Fi-Klassikers "Forbidden Planet", über den Duschvorhang mit der Tabelle chemischer Elemente, Darth-Vader-Shampoo, Raketen-Modellen auf der Kommode, dem Teleskop am Fenster bis zu Sheldons
Die Besetzung könnte nicht besser sein. Johnny Galecki werden Sitcom-Fans ohnehin noch aus
"The Big Bang Theory" lebt nicht unbedingt immer nur von seinen Pointen - die treffen nicht immer, obwohl der Pilotfilm dennoch herausragend ist. Die große Stärke der Serie sind ihre Figuren, die man, einmal liebgewonnen, immer wieder zu sich ins Wohnzimmer einladen möchte. Bleibt nur zu hoffen, dass in der deutschen Übersetzung genug vom Charme des Originals übrig bleibt. Schließlich reicht die Geschichte der Sitcom-Synchronisationen in Deutschland von brillant (
Ralf Döbele
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