Deutsche TV-Premiere: 05.07.2021 (ARD-alpha)
Bluthochdruck - die stille Gefahr Bluthochdruck selbst ist an sich schmerzfrei und bleibt so häufig unerkannt. Umso wichtiger ist es, die damit verbundenen Symptome zu beachten: Schwindel, Kopfschmerzen, Sehstörungen, Kurzatmigkeit, Ohrensausen, Schlafstörungen. Bei etwa 95 Prozent aller Betroffenen lässt sich keine eindeutige Ursache für den Bluthochdruck feststellen. Diese Form bezeichnen die Mediziner als primären Bluthochdruck. Neben einer möglichen erblichen Veranlagung können vor allem eine falsche Ernährung, mangelnde Bewegung oder Stress den Blutdruck krankhaft erhöhen. Lediglich 5 Prozent aller Bluthochdruckpatienten leiden an einem sekundären Bluthochdruck. Bei ihnen ist eine ganz konkrete Erkrankung, wie zum Beispiel eine Hormonstörung oder eine Nierenerkrankung, Ursache für den Bluthochdruck. Die Hypertonie, also Bluthochdruck, kann eine Verkalkung der Herzkranzgefäße begünstigen, womit sich das Risiko für eine koronare Herzkrankheit mit Angina pectoris oder einen Herzinfarkt erhöht. Auch die Gefahr eines Schlaganfalls steigt bei Bluthochdruck um das Drei- bis Vierfache. Organe wie Augen oder Nieren können ebenfalls geschädigt werden. Bereits ein leicht erhöhter Blutdruck kann auf Dauer schlimme Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Deswegen muss jeder Bluthochdruck behandelt werden. Wer an einem schweren Bluthochdruck leidet, kommt an einer medikamentösen Behandlung meist nicht vorbei - zumindest für eine gewisse Zeit. In Absprache mit dem behandelnden Arzt ist aber vor allem auch eine Änderung des Lebensstils in Form von ausreichend Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung wichtig. Werte und Messung Das Herz, der Motor unseres Körpers, pumpt täglich bis zu 9.000 Liter Blut durch unseren Körper. Dabei baut sich Druck auf unsere großen Blutgefäße auf. Diesen Druck nennt man Blutdruck. Unser Herz schlägt im Ruhezustand etwa sechzig bis neunzig Mal in der Minute. Beim Zusammenziehen des Herzmuskels wird Blut aus dem Herzen in die Arterien gepumpt. In dieser Auswurfphase, der Systole, ist der Druck des Blutes auf die Gefäße am höchsten. Dieser Wert entspricht der ersten Zahl beim Blutdruckmessen. Beim Entspannen saugt das Herz neues Blut ein. Der Druck auf die Blutgefäße ist in der Entspannungsphase, der Diastole, am niedrigsten. Dieser Wert bezeichnet die zweite Zahl des Blutdrucks. Beide Werte ergeben den Blutdruck, den wir messen. Ein gesunder Erwachsener hat in Ruhe im Idealfall einen Blutdruck von etwa 120/80. Ist der Blutdruck deutlich niedriger, sprechen wir von einem niedrigen Blutdruck. Ab 140/90 sprechen wir von einem milden Bluthochdruck, ab 160/100 von einem mittelschweren und ab 180/110 von einem schweren Bluthochdruck. Allerdings ist unser Blutdruck tageszeitlichen Schwankungen unterworfen. Morgens ist er am höchsten, fällt dann im Tagesverlauf ab. Nachts ist er am niedrigsten.
(ARD alpha)