Originalpremiere: 11.02.2012
27.12.2012
Deutsche TV-Premiere: 22.10.2015 (WDR)
FSK 6
Ein weinender Mann steht vor einer grauen Steinwand und stellt sich vor - Sekunden später sind die Tränen verflogen, und er verkündet noch einmal seinen Namen und seine Herkunft, diesmal schreiend vor Wut. Er gehört zu einer Gruppe von Häftlingen der Strafanstalt Rebibbia, die für ein Theaterprojekt im Gefängnis vorsprechen. Auf dem Plan steht nichts Geringeres als "Julius Cäsar", das Shakespeare-Stück über den römischen Imperator, der an den Iden des März von einer Gruppe von Verschwörern, darunter sein Adoptivsohn Brutus, ermordet wurde. Die beiden Brüder Paolo und Vittorio Taviani haben die außergewöhnliche Theatergruppe über ein halbes Jahr hinweg bei den Proben begleitet. Sie zeigen, wie sich die Männer langsam in ihre Rollen hineinfühlen, sich mit ihnen identifizieren und dabei die universale Poesie Shakespeares für sich entdecken. Am lang ersehnten, aber auch gefürchteten Tag der Premiere erscheint ein großes, gemischtes Publikum: Gefangene, Schauspieler, Studenten, Regisseure. Die Aufführung endet mit viel Applaus. Während die Scheinwerfer langsam ausgehen, werden die Darsteller wieder zu Gefangenen. Sie werden abgeführt und in ihre Zellen gesperrt. Die Brüder Paolo und Vittorio Taviani ("Padre Padrone", "Die Nacht von San Lorenzo") haben die außergewöhnliche Theatergruppe über ein halbes Jahr hinweg bei den Proben begleitet. Sie zeigen, wie sich die Männer langsam in ihre Rollen hineinfühlen, sich mit ihnen identifizieren und dabei die universale Poesie Shakespeares für sich entdecken. Der Film wurde im Rahmen der Berlinale 2012 uraufgeführt und dort mit dem Hauptpreis, dem Goldenen Bären als Bester Film, ausgezeichnet. Mit "Cäsar muss sterben" ist den Tavianis ein Film gelungen, der den Zuschauer tief in die Seele der Menschen blicken lässt.
(rbb)
Cast & Crew
- Regie: Paolo Taviani, Vittorio Taviani
- Drehbuch: Paolo Taviani, Vittorio Taviani
- Produktion: Grazia Volpi, Agnese Fontana, Donatella Palermo, Laura Andreini Salerno, Cecilia Valmarana, Claudia Cirasola, Monica Gallo, Kaos Cinematografica, Stemal Entertainment, Le Talee, La Ribalta-Centro Studi Enrico Maria Salerno, Rai Cinema
- Musik: Giuliano Taviani, Carmelo Travia
- Kamera: Simone Zampagni
- Schnitt: Roberto Perpignani
- Regieassistenz: Mimmola Girosi
- Ton: Benito Alchimede, Mauro Eusepi, Thomas Giorgi, Andrea Lancia, Brando Mosca