Deutsche TV-Premiere: 27.05.2007 (arte)
Clint Eastwood ist ein untypischer typischer US-Amerikaner. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend schlug sich der hagere Knabe mit allen möglichen Arbeiten durchs Leben, bis er einen ersten Job als Nebendarsteller in einem Hollywood-Studio fand. Von da an sorgte Beharrungsvermögen und - wie er selbst einräumt - Glück sowie ein günstiges Schicksal dafür, dass er seinen ganz persönlichen amerikanischen Traum realisieren und zum Superstar werden konnte. Sein Dasein als Star-Ikone nutzte er allerdings nicht für ein Leben im Rampenlicht, sondern es diente dem belesenen Künstler mit Bodenhaftung und erklärten Jazz-Enthusiasten dazu, sich vom Studiosystem unabhängig zu machen und fortan Filme in Eigenregie zu drehen. Vor allem für diese Lebensphase des als eigensinnig geltenden US-Amerikaners interessiert sich Michael Henry Wilson, der Eastwood während der Dreharbeiten zu seinen beiden Kriegsfilmen "Flags of our Fathers" und "Letters from Iwo Jima" begleiten konnte. Während dieser Zeit führte er zahlreiche Interviews mit dem Regisseur. Diese geben faszinierende Einblicke in die Arbeitsweise und das Denken jenes Mannes, der in den aufrührerischen 1970er-Jahren als Inbegriff des schiesswütigen Cowboys und Cops galt, mittlerweile aber nicht nur in der Filmwelt den Ruf eines gesellschaftlich interessierten Künstlers geniesst. Fotos aus Clint Eastwoods Privatarchiv, Aufnahmen von seinen Dreharbeiten und Ausschnitte aus seinen wichtigsten Filmen runden das Bild ab. Einfach, humorvoll und bescheiden beantwortet der 1930 Geborene die Fragen zu seinem persönlichen und beruflichen Weg. Er erklärt, wie er ungeachtet der allgemeinen Trends im Alleingang drehte, wie er dank seiner Berühmtheit Projekte umsetzte, die sonst nie entstanden wären, und wie er immer neue Herausforderungen sucht. "Ich hatte nur eine Richtschnur: das Schicksal", bekennt er.
(SRF)
Cast & Crew
- Regie: Michael Henry Wilson
- Drehbuch: Hopi Lebel, Michael Henry Wilson
- Kamera: Imre Juhasz, Remi Tournois, David Wexler