Am 24. März 1999 fielen die ersten Bomben, knapp ein Vierteljahr später, am 10. Juni, war der Kosovo-Krieg vorüber. Die militärischen Handlungen dauerten nur wenige Wochen, doch für die Überlebenden war danach nichts mehr wie zuvor. Menschen verloren ihre Heimat, Familien wurden auseinander gerissen, Kulturdenkmäler ausgebombt. "Wir wollten herausfinden, was passiert, wenn sich die Fernsehkameras abwenden", sagt die Filmemacherin Laura Bialis. "Was im Kosovo passiert ist, hat sich als Vorbote für die Ereignisse im Irak und Afghanistan erwiesen. Nur weil keine Bomben mehr fallen, heißt das nicht, dass Frieden herrscht." Der Film erzählt die Geschichte des Kosovo seit dem Krieg von 1999 aus der Perspektive der dort lebenden Menschen. Dreh- und Angelpunkt ist dabei die Brücke von Mitrovica über den Fluss Ibar, der eine Stadt teilt, in der christliche Serben, muslimische Albaner und Roma leben. War die Brücke vor dem Kosovo-Krieg ein Symbol der Einheit einer multi-ethnischen Gesellschaft, so wurde sie danach zu einem Ort der Proteste und gewalttätigen Auseinandersetzungen. Heute ist sie wieder ein Symbol - für die andauernde Trennung der albanischen Bevölkerung im Süden und der serbischen im Norden. Im Februar 2008 hat sich das Kosovo von Serbien unabhängig erklärt, doch die Unabhängigkeit hat längst nicht alle Probleme gelöst und zudem neue geschaffen. Die Dokumentation bietet nicht nur den historischen und aktuellen Hintergrund zu den kurzen Meldungen in den Nachrichten, sondern erzählt auf berührende Weise von Leben, Alltag und Hoffnungen der Menschen in einer Krisenregion mitten in Europa.
(hr-fernsehen)
Cast & Crew
- Regie: Christian Labhart