Deutsche TV-Premiere: 14.05.2011 (3sat)
Vom beschaulichen Puppenheim ist nicht viel geblieben, nur das Püppchen Nora als spitzentanzende Kindfrau. Die idyllischen Weihnachtstage, markiert durch einen giftgrünen Papptannenbaum, geraten gehörig aus den Fugen. Die Fassade bröckelt hier schon lange, vor allem den Männern ist anzusehen, dass die besten Tage schon hinter ihnen liegen. Wie Zombies schleichen sie um die verführerische Nora herum. Nora die "Naschkatze", Nora das "Eichhörnchen" ist eine Lügnerin, eine Betrügerin, die vieles, wenn nicht alles für Geld tut. Noch ahnt das keiner, bis ein Erpresser auftaucht und die Risse in der Fassade sich nicht mehr kitten lassen - das Puppenheim droht zu zerbrechen. Doch der Schein muss aufrecht erhalten werden. "Die sexualisierten Wunschträume einer bigotten Männerwelt explodieren bei Herbert Fritsch in einem grellen Albtraum", meint die Theatertreffen-Jury 2011 und zählt das skurrile Horror-Märchen zu den zehn "bemerkenswertesten Inszenierungen" der vergangenen Theatersaison. Herbert Fritsch, der gleich mit zwei Inszenierungen eingeladen war, hat seine Nora selbst noch einmal fürs Fernsehen inszeniert.
(ZDF)
Cast & Crew
- Regie: Herbert Fritsch
- Drehbuch: Henrik Ibsen
- Musik: Otto Beatus
- Kamera: Herbert Fritsch
- Szenenbild: Herbert Fritsch