Originalpremiere: 2011
Deutsche TV-Premiere: 10.01.2014 (arte)
FSK 12
Als Tove stirbt, ist sie neun Jahre alt. Auf ihrem Schulweg wird sie von Johans Auto aus dem Leben gerissen. Für ihre Mutter Anna ist es, als wäre sie mit ihrer Tochter gestorben. Auch Johan durchlebt eine schwere Depression. Die Beziehung zu seiner Freundin Kattis zerbricht langsam an seinen Selbstvorwürfen. Er sucht nach Wegen, bei der unbekannten Mutter Abbitte zu leisten. Am Bahnhof Stockholm Ost kommt es zu einer zufälligen Begegnung mit Anna. Sie ahnt nicht, dass der nette und so verständnisvolle Johan der Mann ist, der das Leben ihrer Tochter auf dem Gewissen hat. Sie erzählt ihm von Tove, als wäre sie noch am Leben. Mit ihm kann sie den Unfall für einige Zeit vergessen. Ihr Mann Anders wünscht sich einen Neuanfang - er hätte gerne ein weiteres Kind. Irgendwann kann Anna weder Johan, noch ihren Mann, noch sich selbst weiter belügen. Sie erzählt Johan von Toves Tod und ihrem unüberwindbaren Trauma. Unfähig, ihr die Wahrheit zu sagen, verstrickt sich Johan in ein Netz aus stillen Lügen. Aus einer innigen Freundschaft erwächst eine unmögliche Liebe. Sie wird von einer drohenden Katastrophe überschattet. Regisseur Simon Kaijser lässt in "Stockholm Ost" die moralischen Grenzen zwischen Richtig und Falsch verschwimmen. Berührend schildert er nicht nur die Geschichte der nach dem Unfall zurückbleibenden Mutter, sondern auch das Leid des Verursachers. Die ungewöhnliche Liebesbeziehung zwischen Anna und Johan ist verstörend, aber auch zutiefst menschlich. Der schwedische Regisseur wagte sich nach einigen Jahren in der Serienproduktion mit "Stockholm Ost" an seinen ersten Spielfilm. Zuletzt arbeitete er an der BBC-Mini-Serie "Life in Squares" (2015) über die revolutionäre Bloomsbury-Künstlergruppe.
(arte)
Cast & Crew
- Regie: Simon Kaijser Da Silva
- Drehbuch: Pernilla Oljelund
- Produktion: Maria Nordenberg, Jessica Ask, Lars Blomgren, Gunnar Carlsson, Mikael Frisell, Lone Korslund, Pernilla Oljelund, Bo Persson, Helena Sandermark, Erika Stark, Peter Bengtsson, Johan Svennerfors
- Musik: Leif Jordansson
- Kamera: Per Källberg, Jan Olof Ågren
- Schnitt: Agneta Scherman, Simon Kaijser Da Silva
- Szenenbild: Sandra Parment, Lina Strand, Peder Svensk
- Ton: Henric Andersson, Anders Kwarnmark, Gustav Landbecker, Anders Larsson, David Lindskog
- Spezialeffekte: Kjell Amrén