Deutsche TV-Premiere: 11.12.2014 (3sat)
Alle spielen - überall: Zu Hause, in der U-Bahn, in der Mittagspause. Am Rechner, auf dem Tablet oder dem Smartphone. Mit einer Leidenschaft, die sonst meist im Alltag oder am Arbeitsplatz fehlt. Dieses kreative Potenzial wollen Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen anzapfen. Die Idee heißt "Gamification": Wenn sie lästige Aufgaben spielerisch angehen, lassen sich Menschen zu Tätigkeiten motivieren, die sie sonst eher langweilen. Studien von Verhaltensökonomen zeigen, dass vor allem bei jüngeren Generationen eine Werteverschiebung stattfindet, die Folgen für Anreizsysteme hat. Motivation wie das Streben nach Geld oder Erfolg treten in den Hintergrund, wichtiger werden sinnstiftende Tätigkeiten. Genau hier wollen Experten ansetzen, wenn sie fordern, Gamification stärker in den Alltag zu integrieren. Das Zauberwort dabei heißt "Instant Feedback": Die Leistung des Nutzers wird unmittelbar bewertet. Ist er erfolgreich, wird er belohnt. Ist er es nicht, erfährt er genau, wo er sich verbessern muss. Leben, lernen und arbeiten wir besser, wenn der Alltag wie ein Computerspiel funktioniert? Oder wird Gamification zum Überwachungstool in einer Welt, in der virtueller und realer Wettbewerb verschmelzen und die Jagd nach dem Highscore nie endet? Die 3sat Wissenschaftsdokumentation "Verspielte Welt" wagt eine erste Prognose und untersucht, warum uns Spiele überhaupt so faszinieren: Warum ist man motivierter zu joggen, wenn einen dabei eine Spiele-App auf dem Smartphone unterstützt, und wie helfen spielerische Anreize beispielsweise dabei, Sprit-sparend Auto zu fahren? In 3sat steht der Donnerstagabend im Zeichen der Wissenschaft: Um jeweils 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante Fragen aus Natur- und Geisteswissenschaften, Kultur und Technik. Im Anschluss um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen über das Thema.
(3sat)
Cast & Crew
- Drehbuch: Jörg Giese