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TV-Kritik/Review: "Beste Schwestern": Neue Mirja-Boes-Comedy verliert sich in Klamauk
(17.01.2018)
RTL nimmt seit einiger Zeit wieder aktiv Serienproduktionen in Angriff und startete 2017 gleich drei neue Sitcoms. Während
Die Serie erzählt von zwei Schwestern, die sich den Herausforderungen des Lebens in der Familie, im Job und in der Liebe stellen, jedoch immer wieder in ungeahnte Verwicklungen geraten. Mirja Boes spielt die alleinerziehende Tierpflegerin Eva Gumpert, die im Kölner Zoo arbeitet. In der Auftaktfolge steht ungewollter Besuch vom Jugendamt ins Haus, nachdem ihre Tochter Marie (Laurena Marisol Lehrich) gerade noch aus dem Löwengehege gerettet werden konnte. Zu allem Überfluss wird Eva plötzlich auch noch von ihrer kleinen Schwester Toni (Sina Tkotsch, Krimi-Fans bekannt aus der
Deshalb will Toni nun bei ihrer großen Schwester Eva einziehen, die Übles ahnt, allerdings nicht "Nein" sagen kann - auch wenn Evas Freund kürzlich sogar einen Seitensprung mit Toni hatte. So zieht Schwesterchen ein und bringt frischen Wind in den Haushalt - allerdings auch ordentlich Chaos. Denn während die taffe Eva sehr struktiert lebt, ist Toni ein Partygirl, das in den Tag hineinlebt und alles versucht, um sich vor Verantwortung zu drücken. Eva und Toni geraten aufgrund dieser unterschiedlichen Lebensvorstellungen immer wieder aneinander. Doch wenn es hart auf hart kommt, sind sich Eva und Toni ähnlicher als gedacht und helfen sich gegenseitig aus der Patsche.
Plötzlich steht Herr Rabe (Marc Benjamin Puch), der Prüfer vom Jugendamt, vor der Tür. Er ist entsetzt von dem fahrlässigen Verhalten der beiden Schwestern und zeichnet per Kamera auf, wie Töchterchen Marie auf dem Hausdach steht. Um zu verhindern, dass Marie ins Kinderheim muss, brechen die beiden Schwestern daraufhin nachts ins Jugendamt ein, um das aufgezeichnete Filmmaterial verschwinden zu lassen. Doch natürlich ist dies einfacher gesagt als getan, und Eva und Toni geraten in ein noch größeres Dilemma.
Insgesamt ist "Beste Schwestern" auf Pointen und nicht auf glaubhafte Geschichten ausgerichtet. Die Gagdichte ist ziemlich hoch, doch zu oft ist der Humor billiger Klamauk. Toni verhält sich arg kindisch - in der zweiten Folge wirft sie etwa Ziegel vom Dach, um dem Vermieter Kurt (Oliver Fleischer) eins auszuwischen. Dieser trägt stets ein Tarnmuster-Oberteil, Sandalen und kurze Hosen. Ein weiterer Running Gag: Immer wenn Eva den attraktiven Tierarzt Dr. Seemann (Simon Böer) erblickt, ist in Slowmotion zu sehen, wie er sein Hemd auszieht - begleitet von Justin Timberlakes "Sexyback" als Soundtrack.
In der zweiten Folge will Eva den Tierarzt beeindrucken und versichert, dass sie alleine auf die brütende Papageiendame Paula aufpassen kann. Doch dummerweise schüttet Eva Paula versehentlich Schnaps ins Wasser. Dadurch fällt die Papageiendame berauscht von der Stange - und Eva und Toni müssen sich selbst um das Ausbrüten des Eis kümmern. In der dritten Folge wiederum sorgt der hohe Männerverschleiß von Toni für einen schiefen Haussegen - schließlich soll die kleine Marie keinen schlechten Einfluss durch Toni erfahren. Auch die keineswegs prüde Mutter Gabriele legt einen ausgeprägten Hunger nach Sex an den Tag. Lediglich Eva tut sich beim Daten äußerst schwer und erhält von Toni Nachhilfe in Sachen Verführung.
"Beste Schwestern" will in der Tradition von Sitcoms wie
Weniger platte Gags und etwas ernsthaftere Storys hätten der Serie gut getan - denn Potential ist durchaus vorhanden. Lobenswert ist zudem, dass in der Serie gleich drei Generationen unangepasster Frauen im Mittelpunkt stehen. Mirja Boes und Sina Tkotsch sind als Hauptdarstellerinnen passend besetzt, sie bleiben allerdings unter ihren Möglichkeiten. Quotentechnisch stehen die Chancen für einen Erfolg dennoch gut - schließlich läuft "Beste Schwestern" im Anschluss an die Zugpferde
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten drei Episoden der Serie "Beste Schwestern".
Glenn Riedmeier
© Alle Bilder: RTL/Guido Engels
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