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TV-Kritik/Review: "Deception": Man nehme den "Mentalist", "Chuck" und mische eine Prise "A-Team" dazu...
(19.07.2018)
Mit einer Doppelfolge geht heute bei Sat.1 die charmante, aber kurzlebige Serie
Chris Fedak entwickelte "Deception". Dem Serienkenner liefert das schon einen guten Fingerzeig, denn Fedak steht auch hinter
Genau solch ein Plot wird dem Künstler allerdings zum Verhängnis, als seinem Bruder Jonathan ein Mord untergeschoben wird, für den es zunächst scheinbar recht stichhaltige Beweise gibt: Allerdings handelt es sich bei denen auch um eine gut inszenierte Illusion einer geheimnisvollen, cleveren Gegenspielerin (dargestellt von Stephanie Corneliussen,
Nachdem Cameron über Monate versucht, den eigentlichen Tätern auf die Spur zu kommen, wird er auf einen Fall des FBI aufmerksam, in dem aus ungeklärten Gründen ein Flugzeug in einem Hangar explodierte und einen gesuchten Gangster mit in den Tod riss. Cameron entdeckt darin eine Illusion und wendet sich mit einem Quid pro quo-Vorschlag an das FBI, genauer gesagt an die zuständige Agentin Kay Daniels (Ilfenesh Hadera,
Cameron bringt seine Crew mit zum FBI - in deren Ausgestaltung die "Chuck"-Parallelen sich aufzudrängen beginnen. Einerseits seine Produzentin und Make-up-Künstlerin Dina Clark (Leonora Crichlow;
Auf Seiten des FBIs kommt noch Amaury Nolasco (
Vom "Mentalist" hat sich "Deception" also die Rahmenhandlung sowie die Tatsache "geliehen", dass der Protagonist die Welt mit eigenen Augen sieht, immer einen Plan und eine Deception in der Hinterhand hat. Ebenfalls geliehen hat man sich, dass Cameron Black und Agentin Daniels zunächst kein romantischer Funke verbindet. Wohl hat Daniels Sympathie für die Sorge von Black um seinen Bruder und die Auswirkung des Gefängnisalltags auf diesen. Ganz trauen tut sie Cameron allerdings nicht, denn sie weiß, dass ihm Alleingänge zuzutrauen sind. Und während Lisbon beim "Mentalist" stets fürchtete, dass Patrick Jane Red John ermordet, sobald er ihn findet, muss Daniels fürchten, das Black seinem Bruder notfalls per Ausbruch aus dem Gefängnis holt.
Dass im Hintergrund der Action die Figuren ein recht familiäres Geflecht bilden, hat Fedack aus "Chuck" mitgebracht. Schließlich erhält "Deception" auch noch einen Schuss "A-Team", wenn in den meisten Folgen das Team zusammenkommt, um eine großangelegte Täuschung auszubaldowern - nicht selten mit Jonathans Hilfe, denn das war seine alte Rolle im Team Cameron Black - und dann gemeinsam umzusetzen.
"Deception - Die Magie des Verbrechens" ist durchaus gute Unterhaltung, auch wenn die Serie in den USA nie auf einen grünen Zweig kam und daher kurzlebig blieb. Sie vereint unterhaltsame Krimiplots mit einem Schuss Herz - mehr in Richtung Freundschaft und Zusammenhalt denn in Richtung Romantik. Die Inszenierung ist aufwendig und professionell. Negativ verbucht werden kann das doch zu großspurige Auftreten von Cameron Black, der in Sachen Charme nicht mit "Mentalists" Patrick Jane und dessen durchscheinendem Schwermut mithalten kann.
Gründe für das Scheitern der Serie zu suchen, ist vermutlich müßig. Vielleicht kam "Deception" einfach ein paar Jahre zu spät, um nicht im Überangebot von Peek TV unterzugehen. Vielleicht braucht eine Serie heutzutage doch eine vordergründige Romanze unter den Protagonisten, um in Sachen Quoten in den grünen Bereich zu kommen. Oder vielleicht kam Cameron Black im Marketing zur Serie einfach nicht sympathisch genug herüber. Oder der Aufhänger der ersten Episode mit dem explodierenden Flugzeug erschien dann doch zu aberwitzig...
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten vier Episoden der Serie "Deception".
Bernd Krannich
© Alle Bilder: ABC
Über den Autor
Leserkommentare
viebrix schrieb am 26.10.2018, 12.53 Uhr:
Ich habe jetzt 5 Folgen gesehen und bin begeistert...
Weniger begeistert bin ich davon, dass die Serie nur eine Staffel in den USA bekam...
Wirklich schade.. es ist vielleicht nicht die Beste der Serien nach dem im Artikel erwähnten Schema, aber es ist eine wirklich sehr gute Serie, die mir schon Freude bereitet wenn ich sie zum Schauen einschalte.Leider sind in der USA Serien mehr populär, welche mit viel Wumm und Bumm, Waffen und Granaten auskommen.. wie zB Hawaii 5 O, diese schaue ich zwar auch öfters, aber mir gefällt eine Serie mit Grips und Überraschungseffekten viel viel besser.chris40 schrieb am 30.07.2018, 13.35 Uhr:
also mich hats eher an Castle erinnertSpenser schrieb via tvforen.de am 21.07.2018, 23.09 Uhr:
Mir hatten von "Deception" die ersten 2 Folgen sehr gut gefallen. Bin schon total angefixt auf die weiteren Folgen. das die Serie nach einer Straffel gecancelt wurde spielte einmal mehr das wieder, dass "meine" Serien nicht dem Massengeschmack entsprechen.Fuzzy1 schrieb am 21.07.2018, 15.23 Uhr:
Moin,
ich stimme dann mal "GerneGucker" zu, dass "White Collar" wohl die Vergleichsserie ist mit einem ungleich sympatischeren Protagonisten, der nicht ständig großkotzig auf seine Berümtheit hinwies. Und dann hat der "Zauberer" auch immer das richtige Gespür für die Situationen und das FBI steht blöd daneben !?!?!? Ja was ist das denn? Völlig daneben.
Zudem erschüttern mich regelmäßig die "wir stehen mit 10 m Abstand gegenüber und schießen aufeinander"-Szenen: Die Bösen selbstverständlich mit MPs und treffen nicht, die Guten schießen einmal mit ihrer Pistole und die Bösen sind hinüber. Im Gegensatz dazu können die Guten kein 10m entferntes Auto treffen, dass wegfährt. Das passt doch vorne und hinten nicht.BejaminBlümchen schrieb via tvforen.de am 20.07.2018, 16.32 Uhr:
Mentalist und A-Team hab ich immer gerne gesehen. Dann könnte ich in die Serie mal reinschauen.GerneGucker schrieb via tvforen.de am 20.07.2018, 14.29 Uhr:
Die naheliegendere Vergleichsserie dürfte wohl eher "White Collar" sein.
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