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TV-Kritik/Review: "Frasier"-Fortsetzung von Paramount+ zaubert ein Grinsen auf die Gesichter

von Stefan Genrich
(13.10.2023)
Trotz Schwächen zeigt sich das Sequel als gekonnte Weiterentwicklung
Dr. Frasier Crane (Kelsey Grammer) folgt seinen Vorlieben und Idealen.
Pamela Littky / Paramount+
TV-Kritik/Review: "Frasier"-Fortsetzung von Paramount+ zaubert ein Grinsen auf die Gesichter/Pamela Littky / Paramount+

Vor 20 Jahren gab der Psychiater Dr. Frasier Crane seinen Job als Radiomoderator auf und verließ Seattle. Einsteiger brauchen  "Frasier" aus jenen Tagen nicht zu kennen. Doch Fans genießen den bekannten Stil. Trotzdem verharrt die Fortsetzung keineswegs in der Tradition. Frasier zieht erneut um - nach Boston. Der liebenswerte aber anstrengende Intellektuelle kennt die Stadt aus früheren Zeiten. Hier begegnet er Freunden und Frauen - sowie seinem vernachlässigten Sohn Freddy. Das Sequel  "Frasier" erinnert an die gleichnamige Serie aus den 90er-Jahren, der Humor überzeugt eher als in anderen Neuauflagen bekannter Sitcoms. Das Team liefert eine beachtliche Leistung. Allerdings fehlt der letzte Kick. Immerhin schärfen die Macher ihr Profil von Episode zu Episode. Der Streaming-Dienst Paramount+ zeigt vorerst zehn Teile.

Dr. Frasier Crane startet neu in Boston

Freddy geht seinen eigenen Weg

Der beste Freund aus dem Studium empfängt Frasier (Kelsey Grammer) am Flughafen in Boston. Dieser gereifte Neuankömmling vertraut Alan so sehr, dass er gleich über die Beerdigung seines Vaters Martin spricht. Frasiers Neffe David (Anders Keith) erscheint. Er verspätet sich, weil ihn ein Mix aus Schlaftabletten und Wachmachern verwirrt hat. Alan lästert über einen Erstsemester. Erst langsam kapiert der Spottvogel, dass er den Jungen an seiner Seite blamiert: Denn David ist dieser leicht verpeilte Student. Jetzt erhält Frasier die Gelegenheit, den Sohn seines Bruders Niles besser kennenzulernen. In erster Linie bedrückt Frasier aber das angespannte Verhältnis zu seinem eigenen Sohn Freddy. Nach wie vor kaut er an Freddys früherer Entscheidung, das Studium an der Harvard University zu schmeißen und als Feuerwehrmann zu arbeiten. Vater und Sohn haben sich selten gesehen, zumal der Psychiater weit entfernt in Chicago lebte: Dort präsentierte er eine beliebte Talkshow im Fernsehen.

Olivia lockt Frasier nach Harvard

Frasier möchte an eine Wohnungstür klopfen, als ein junger Kerl den Hausflur betritt: Freddy! Überraschung!. Die Reaktion: Dad! Du stehst vor meiner Tür... unangekündigt. Schlagfertig antwortet Frasier auf die Feststellung: Das kann man auch viel kürzer sagen - Überraschung!. Eve (Jess Salgueiro) stellt sich vor. Hat der Bursche eine Freundin verheimlicht? Und da existiert noch ein gewisser John, von dem Frasier nichts ahnt. Jedenfalls will Freddy keine Zeit mit seinem Vater verbringen. Nach seinem Gastvortrag in Harvard begrüßt Fachbereichsleiterin Olivia den TV-Star. Sie lobt ihn, denn sie will ihn dauerhaft als Dozenten an seine frühere Hochschule locken. Dadurch erwartet sie mehr Studierende und höhere Einnahmen für ihren Fachbereich - damit könnte Olivia endlich ihrer Schwester zeigen, dass sie schneller Karriere macht. Nach einigem Widerstand bleibt Frasier in Boston. Dabei rückt er Freddy auf die Pelle und stellt die Welt seines Sohnes auf den Kopf.

Olivia (Toks Olagundoye) und Alan (Nicholas Lyndhurst) umgarnen Dr. Frasier Crane (Kelsey Grammer).
Olivia (Toks Olagundoye) und Alan (Nicholas Lyndhurst) umgarnen Dr. Frasier Crane (Kelsey Grammer). Chris Haston / Paramount+

Etliche Jahre vergehen

Psychiater wechselt von "Cheers" zu "Frasier"

In Boston versackte Frasier einst in einer Kneipe namens  "Cheers". Dort laberten die Stammgäste und das Personal in 274 Folgen über alles Mögliche. Diese trinktüchtigen Menschen teilten ihr Leben miteinander und erlebten private Dramen. Mitunter begleitete Lilith (Bebe Neuwirth) ihren damaligen Mann Frasier. Die Mutter von Freddy soll in den frischen Geschichten als Gaststar auftreten. Aber bislang wird nur über sie geredet. Irgendwann nach der Scheidung startete der Seelenklempner neu in Seattle - als Moderator einer Radiosendung, in der Hörer um Rat fragten.

Lediglich Roz Doyle kommt nach Boston

"Frasier" gehört bis heute zu den erfolgreichsten Serien in den USA. Im Nachfolger von "Cheers" lebte er mehr oder weniger freiwillig mit Martin in einer gemeinsamen Wohnung: Sein Vater war nach einer Schussverletzung auf ihn angewiesen. Die Autoren verpassten Dr. Frasier Crane einen ebenso eigensinnigen und eingebildeten Bruder Niles, der zuvor nicht existiert hatte. Von den Haupt- und Nebenfiguren besucht lediglich Radioproduzentin Roz Doyle (Peri Gilpin) ihren Begleiter aus 264 Episoden - zum Abschluss der ersten Staffel. Schon in Seattle waren die Personen aus "Cheers" lediglich als Gäste zu sehen.

Bitte einsteigen ins Vergnügen!

Frasier erreicht Gegenwart

Nach dem Ende seiner langen Beziehung in Chicago läuft das Liebesleben von Frasier auf Sparflamme. In Seattle stolperte er von einem Verhältnis in das nächste Abenteuer. Nach wie vor treibt ihn die Sehnsucht nach Zweisamkeit, zumal sein erotisches Interesse anhält. Doch er ist ruhiger geworden. Gut, dass Dr. Frasier Crane nicht wie in Seattle weitermacht! Die Drehbuchschreiber führen ihn in die Gegenwart. So stehen seine Ideale und sein Sohn an erster Stelle. Das Konzept wirkt glaubwürdiger als zum Beispiel bei  "How I Met Your Father", dem Nachfolger von  "How I Met Your Mother". Die Serienfamilie findet zusammen, ohne vorhandene Muster wie bei  "Will & Grace" zu kopieren.

Drama ergänzt Humor

"Frasier" hat stets von Wortwitz und Slapstick gelebt. Situationskomik und Charakterzeichnungen gehören ebenfalls zum Rezept. Großartig, wie David auf dem Flughafen mit einem übergroßen Koffer kämpft. Er will seinen Onkel beeindrucken. Daher bringt Frasier es nicht übers Herz, seinem Neffen zu sagen, dass dieses Gepäckstück ihm gar nicht gehört. Er kommentiert die Situation trocken. Generell beeindruckt Kelsey Grammer durch das, was er mit seinem Gesicht anstellt: Die Mimik sitzt wie früher. Abweichend von den meisten Sitcoms ergänzt Drama den Humor. Frasiers und Freddys gemeinsame Erinnerungen an Martin Crane bewegen die Zuschauerinnen und Zuschauer, ohne Kübel an Kitsch auszugießen.

Fortsetzung verdient eine Chance

Bei aller Zuneigung für die damaligen Situationen und Figuren verdient die Fortsetzung eine Chance. "Frasier" aus dem Jahr 2023 mag noch stolpern. Manche Szenen wirken unausgereift. Doch die Charaktere und ihre Beziehungen zaubern ein Grinsen auf die Gesichter vor den Bildschirmen. Viele Sprüche und Ereignisse funktionieren so gut, dass lautes Lachen aufsteigt. Die Aufzeichnungen im Studio treffen beim anwesenden Publikum ins Schwarze. Gleichfalls sollten wir "Frasier" nochmal entdecken. Aber welche Fernsehfreunde kennen überhaupt Dr. Frasier Crane und sein Gefolge? Der weltweite Erfolg erlahmte in Deutschland. Sat.1 und Comedy Central versteckten die Episoden im Nachtprogramm. Dank Streaming können Frauen und Männer in das Vergnügen einsteigen.

Dieser Text beruht auf der Sichtung von fünf Episoden der ersten Staffel von "Frasier".

Meine Wertung: 4/5

Seit 13. Oktober stellt Paramount+ die ersten beiden Episoden von "Frasier" zum Streaming bereit. Jeweils freitags erscheint eine weitere Folge der zehnteiligen Staffel - bis zum 8. Dezember.

Darüber hinaus hat Paramount+ den kompletten Vorläufer "Frasier" mit elf Staffeln im Angebot. Außerdem hat der kostenlose Streaming-Dienst Pluto TV einen eigenen Kanal eingerichtet. Nicht zuletzt laufen alte Episoden im frei empfangbaren Fernsehen: Nach einigen Jahren Pause strahlt Comedy Central die klassische Serie aus - morgens und ungefähr um Mitternacht (TV Wunschliste berichtete).


 

Über den Autor

Seit 2016 hat Stefan Genrich Websites entwickelt und an einer Hochschule unterrichtet. Vor einer siebenjährigen Pause bei TV Wunschliste würdigte er das weihnachtliche TV-Programm im United Kingdom: Sein Herz schlägt für britisches Fernsehen. Daher verfolgt er jeden Cliffhanger von „Doctor Who“. Der Journalist kritisiert nebenberuflich Serien. Ihn ärgern Mängel bei ARD und ZDF – oder er genießt „Tagesthemen“ sowie „Nord bei Nordwest“. Frühe Begegnungen mit „Disco“ und „Raumschiff Enterprise“ haben Spuren hinterlassen. Später scheiterte Stefan beim Versuch, die Frisur von „MacGyver“ zu kopieren. Wegen „Star Trek: Strange New Worlds“ und „1923“ mag er Paramount+.

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Leserkommentare

  • Sentinel2003 schrieb am 21.11.2023, 08.53 Uhr:
    Ich frage mich echt, wer da Lachen kann?? Auch ich habe nicht mal die erste Folge vollständig geschafft!! Ich konnte nicht mal müde lächeln....
  • Boris Karloff schrieb am 14.10.2023, 14.50 Uhr:
    Ich war direkt nach 30 Sekunden wieder raus,  das ist eine Sitrcom , und keine Comedy , ich hatte echt gedacht Corona hat dafür gesorgt das es das nicht mehr gibt, naja ich tut mir den mist nicht mehr an.
  • DerLanghaarige schrieb am 14.10.2023, 05.48 Uhr:
    Privat ist Kelsey Grammar ja leider ein ziemlich, nennen wir es mal "konservativer" Republikaner. Dass er vor der Veröffentlichung der neuen Serie in Interviews kryptisch davon sprach, die Serie sei ein gutes Werkzeug um "das gute Wort" zu verbreiten, machte mir Angst, dass Frasier plötzlich über cAnCeL cUlTuRe und wOkEnEsS jammern würde, so wie es Tim Allens Weihnachtsmann in THE SANTA CLAUSES auf einmal tat.
    Gut zu wissen, dass das hier nicht der Fall zu sein scheint.