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Pumuckl-Comeback, "Wetten, dass..?"-Abschied, Sparkurs und Ende der Retrowelle: Das deutsche Fernsehjahr 2023 im Rückblick

Öffentlich-rechtliche Polittalks zu ähnlich?

Kontrollgremium stellt "hart aber fair", "maischberger" und Co. auf den Prüfstand

Sandra Maischberger
Sandra Maischberger WDR/Thomas Kierok

Immer wieder in die Kritik geraten die Polittalkshows der Öffentlich-Rechtlichen, in diesem Jahr sogar von offizieller Seite. Unter Berufung auf ein internes Papier berichtete die Süddeutsche Zeitung darüber, dass die Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) die ARD-Talkformate zum Prüffall erklärt hat und nach einer intensiven Prüfung ein ernüchterndes Fazit zog: Insbesondere wurde angemahnt, dass sich die Polittalks in ihrer Machart, ihrem Profil und Inhalt deutlich voneinander unterscheiden müssten, unter anderem, um unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen. Noch deutlicher wurde das Kontrollgremium mit dem Appell, dass es nicht genüge, dass sich die Talks nur durch unterschiedliche Moderatoren-Persönlichkeiten unterscheiden, wenn gleichzeitig Gästeliste und Themenauswahl zu wenig abwechslungsreich sind.

Gleiche Gäste, gleiche Themen

Laut einer Auswertung des Branchendienstes Meedia seien 2022 etwa CDU-Politiker Norbert Röttgen und WELT-Journalist Robin Alexander besonders oft in diversen Talkshows zu Gast gewesen. Das am häufigsten besprochene Thema war wenig überraschend der Krieg gegen die Ukraine, während in den Vorjahren das alles bestimmende Thema die Corona-Pandemie war, zu dem der heutige Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am häufigsten geladen war.

Anne Will
Anne Will NDR/Wolfgang Borrs

Ein Problem bei der Gestaltung der Polittalks und deren Themen besteht darin, dass sie von unterschiedlichen Landesanstalten produziert werden, deren jeweiliger Zuständigkeitsbereich die redaktionelle Verantwortung trägt: Während  "Anne Will" vom NDR produziert wird, steuert der WDR  "hart aber fair" und  "maischberger" bei. Dennoch teilte ein ARD-Sprecher gegenüber der SZ mit, dass sich die Redaktionen bei der Planung der einzelnen Sendungen abstimmen würden. Dies reicht der GVK allerdings nicht, weshalb sie erwartet, dass sich künftig auch bezüglich der Themen abgestimmt wird, um Dopplungen zu vermeiden und aktuelle Ereignisse und Themen zielgerichteter aufzugreifen.

Im September stellte die ARD ihren Aufsichtsgremien die Talkshow-Pläne für das kommende Jahr vor. So sollen die Formate ab 2024 neu ausgerichtet werden, um Themenvielfalt und Meinungspluralität zu stärken, unterschiedliche Lebenswirklichkeiten stärker abbilden zu können und jüngere Menschen noch besser zu erreichen. Das Bestreben, die gesamte Bevölkerung und insbesondere Menschen unter 50 Jahren mit dem politischen Diskurs zu erreichen, betonte auch ARD-Programmdirektorin Christine Strobl: Es ist wichtig, bei sich zuspitzenden aktuellen gesellschaftlichen Debatten verstärkt auch jüngeren Menschen Raum für den Austausch von Argumenten und für die Vermittlung von unterschiedlichen Positionen zu geben.

Dicke Luft hinter den Kulissen von "hart aber fair" - Wechsel der Produktionsfirma

Louis Klamroth moderiert seit Anfang 2023 "hart aber fair"
Louis Klamroth moderiert seit Anfang 2023 "hart aber fair" WDR/Oliver Ziebe

Viele Monate lang knirschte es hinter den Kulissen von "hart aber fair". Zwischen der Produktionsfirma Ansager & Schnipselmann und Moderator Louis Klamroth, der Anfang des Jahres die Nachfolge von Frank Plasberg antrat, kam es zu Unstimmigkeiten, weshalb die Zusammenarbeit nach dem aktuellen Vertrag beendet wird. An dem Polittalk will die ARD jedoch weiterhin festhalten, so dass es nur eine Lösung gab: Die Produktion von "hart aber fair" übernimmt ab 2024 eine andere Firma: Florida Factual. Hierbei handelt es sich um eine Firma, die aus Klamroths eigener Firma K2H hervorging. Klamroth befand sich bei "hart aber fair" in der für ihn ungewohnten Situation, "nur" als Moderator im Auftrag einer anderen Produktionsfirma zu agieren - womit er sich offensichtlich nicht wohlfühlte. Noch bis Ende des Jahres sahen sich beiden Parteien gezwungen, miteinander auszukommen, bevor Florida Factual ab 2024 übernimmt.

Der mit Louis Klamroth eingeleitete Generationswechsel bei "hart aber fair" soll fortgeführt werden. Die ARD spricht davon, dass der Talk ins Digitale weiterentwickelt werden soll, um ganz neue Zuschauergruppen für den politischen und gesellschaftlichen Diskurs in der ARD Mediathek zu gewinnen. Linear soll der Talk am Montagabend im Ersten dennoch fortgesetzt werden. Zusammen mit Moderator Klamroth finde aber eine Weiterentwicklung des Konzepts in die digitale Öffentlichkeit statt.

Caren Miosga folgt auf Anne Will

NDR/Thorsten Jander

Nach rund 16 Jahren hat Anne Will im Dezember auf eigenen Wunsch ihre ARD-Talkshow beendet. Caren Miosga, bislang  "Tagesthemen"-Moderatorin, tritt in die Fußstapfen von "Anne Will" und wird ab 2024 auf dem prestigeträchtigen Sendeplatz am späten Sonntagabend im Ersten ihren neuen  Polittalk präsentieren. Dieser soll "die hohe Aufmerksamkeit auf dem Sendeplatz am Sonntagabend" nutzen, um das aktuell relevanteste Thema der Woche mit verantwortlichen Politikern sowie weiteren Gästen vertiefend zu diskutieren. Die unterschiedlichen Standpunkte und Sichtweisen auf ein Problem sowie die dahinterstehenden politischen Prozesse sollen dabei deutlich werden. Ziel sei es, Mehrwert und Erkenntnisgewinn für Zuschauer zu generieren und Gesprächswert für die kommende Woche zu schaffen. Inwieweit sich "Caren Miosga" konzeptionell von "Anne Will" unterscheiden wird, bleibt abzuwarten.

Der derzeit zweimal pro Woche ausgestrahlte Talk "maischberger" soll laut ARD-Angaben verstetigt werden. Im Vergleich zu den anderen beiden Formaten führt Sandra Maischberger mit ein oder zwei Gästen vertiefende Gespräche. Konzeptionell kämen eine Reihe von flexibel einsetzbaren Modulen wie Einzelgespräch und Duell zum Einsatz. Ein Panel aus Journalisten und Künstlern soll auch weiterhin bei der Einordnung des Tagesgeschehens helfen. Zudem gehe es nicht nur um Politik, sondern auch um Themen aus Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft. "maischberger" soll eine verlässliche, informative und unterhaltsame Begleitung in die Nacht bieten.


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Leserkommentare

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    Beitrag redaktionell entfernt.
  • DerLanghaarige schrieb am 27.12.2023, 07.15 Uhr:
    Bitte ziehen sie Hans Clarin nicht in ihre perversen Sexualfantasien über sich erbrechende Leichen hinein. Danke.
  • Johannes Braun schrieb am 27.12.2023, 01.47 Uhr:
    Was auch immer du für Substanzen konsumierst... bitte nimm weniger davon. Ohne Worte.
  • Julius W schrieb am 25.12.2023, 15.48 Uhr:
    Eine sehr gute und durchaus 😉 informative Zusammenstellung mit interessanten Kommentierungen und Analysen. 
    Gerade die Sendung „Die Verräter – Vertraue Niemandem!“ (RTL) habe ich aus den genannten Gründen, also wegen meiner Erwartungshaltung zu den "RTL-üblichen Realityshows", gemieden.
    Die Kritik an den wenig "experimentierfreudigen" Sendern kann ich einerseits nachvollziehen. Anderseits sollten die Sender eben darauf achten, dass sie eine gute, aufeinander abgestimmte Mischung aus "Bewährtem" und "Neuem" bieten, um die Zuschauer des jeweiligen Senders weder nicht zu vertreiben. Und nicht jedes Format passt (sofort) zu jedem Sender.
    Zudem frage ich mich, warum z. B. RTL die Formate "DSDS" und "Das Supertalent" inhaltlich nicht verändert / reformiert hat. Warum muss es den immer nur einen Sieger" geben? Warum hat man nicht z. B. zwei oder drei "Sieger-Rubriken" eingeführt? Oder weshalb beschränkt man sich beim "Supertalent" nicht auf besondere Fähigkeiten OHNE Gesang?
    Zur guten Idee muss noch das richtige Händchen für die Moderation und für eine eventuelle Jury-Besetzung hinzukommen, die unterschiedliche Emotionen und eventuell auch "Weltanschauungen" transportiert. Beim "Supertalent" und bei "DSDS" stimmte die emotionale Chemie zw. Dieter und Bruce und Dieter und Pietro. Deshalb konnten sich Bruce und Pietro mit ihrer z. T. anderen sachlichen und emotionalen Art auch in Szene setzen, ohne von Dieter dominiert zu werden.
    Das gute Händchen für die Besetzung ist aus meiner Sicht z. B. auch ein wesentlicher Erfolgsfaktor bei „Wer stiehlt mir die Show?", beim "1 % Quiz" mit Pilawa und bei "Wer weiß denn sowas" mit Pflaume, Höcker und Elton.
  • Bingo2018 schrieb am 27.12.2023, 13.48 Uhr:
    Und das Retro/Reboots meistens nicht dauerhaft funktioniert ist doch klar! Die Zuschauer gucken aus Interesse rein und dann verlieren sie meisten das Interesse! Man kann halt auch nicht alles aufwärmen! Es gibt wenig Neuauflagen die dauerhaft funktionieren, wie jetzt z.B. die Gerichtsshows bei RTL!
    Ich bin mir auch nicht so sicher, ob das wirklich ein Punkt ist, z.B. bei Shows wie Geh aufs Ganze, das wirklich die lange Sendezeit und das etwas veränderte Konzept eine wirkliche Ursache dafür ist das es dann nicht funktioniert hat! Es liegt eher meiner Meinung nach an dem Retro Phänomen, Interesse aus Nostalgie Gründen, aber dann ist es auch wieder gut! Kenne ich doch auch von Wh., wie oft wünschte man sich, gerade vor der Zeit der ganzen Plattformen, das etwas wiederholt wird und dann wenn es mal passiert ist, wird es recht oft schnell uninteressant! Nicht bei allen Formaten, zugegeben! Es ist eben etwas altes und Vergangenheit! Das kann man doch auch auf Retro übertragen!?
    Aber auch ich schaue trotzdem gerne Neuauflagen/Reboots, aber eben viele auch nicht!
  • Bingo2018 schrieb am 27.12.2023, 13.43 Uhr:
    RTL macht z.B. meiner Meinung nach es zur Zeit richtig: Sie zeigen das Programm was die Zuschauer auch sehen wollen: U.a. die Rückkehr von Bohlen, das Supertalent! Und nebenbei kann man ja auch neue Formate ausprobieren, wie z.B. die Verräter! Vielleicht machen die Verantwortlichen eine zweite Staffel!? Es bringt doch nichts ein Programm zu versuchen aufzubauen, das völlig an den Wünschen der Zuschauer vorbei sendet, wie RTL noch vor ein paar Jahren versucht hat, mit neuen News Formaten und dem Rauswurf von Bohlen!
    Das Problem liegt doch schon einige Jahren zurück! Die Sender haben es irgendwann verpasst rechtzeitig neue Inhalte zu präsentieren! Bleiben wir mal bei RTL: RTL war immer ein Sender der die neusten Hits im Programm hatte! In den 90er waren es im Mittagsprogramm die Talkshow, danach kamen die Gerichtsshows! Im Abendprogramm am Wochenende gab es die großem Samstagsabendshows wie Traumhochzeit, Die 100.000. Mark Show, die wurden dann mit Beginn der 2000er abgelöst von DSDS und Das Supertalent, danach begann man dann aber irgendwie keinen neuen Hit mehr zu entwickeln, der sich dauerhaft am Nachmittag, noch am Abend, am Wochenende hätte platzieren können! Vielleicht hat man sich dann zu lange auf seinem Erfolg ausgeruht! Die Konkurrenz durch Streaming ist größer geworden! Die Marktanteile sind runter gegangen! Vielleicht hatte man durch die Konkurrenz und den Verlust dann auch Angst die Zuschauer zu verlieren, wenn man altbewährtes absetzt!
    Heute kann man sich das auch nicht mehr so leisten, einfach Sendungen die noch gut laufen, die damals wahrscheinlich schon längst abgesetzt worden wären, jetzt ab zu setzen, man hat aus den Gründen die ich gerade genannt habe, nicht mehr den Hintergrund sich das erlauben zu können, man braucht ja noch seine Zuschauer!
    Ich schaue auch gerne weiterhin DSDS und das Supertalent, aber ich bin eben nur ein Zuschauer von ganz vielen!
  • Redaktion Glenn Riedmeier schrieb am 26.12.2023, 00.05 Uhr:
    Eine sehr gute und durchaus 😉 informative Zusammenstellung mit interessanten Kommentierungen und Analysen.
    Vielen Dank für das nette Feedback, genau das war das Ziel. :) Ich kann deine Ausführungen auch gut nachvollziehen - die richtige Besetzung für Formate ist wirklich elementar wichtig.