Originalpremiere: 01.12.1950
22.12.1950
Im Ferienheim Seebühl am Bühlsee treffen die braungelockte Luise aus Wien und die bezopfte Lotte aus München aufeinander. Sie sehen sich zum Verwechseln ähnlich und stellen schließlich fest, dass sie Zwillinge sind. Fortan lassen sie nichts unversucht, um die Wiedervereinigung ihrer geschiedenen Eltern zu bewerkstelligen. In einem Ferienheim am Bühlsee im Walsertal treffen sich zwei zehnjährige Mädchen, die einander zum Verwechseln ähnlich sehen. Das eine, lebhaftere und braungelockte, heißt Luise Palfy (Isa Günther) und kommt aus Wien. Das andere, stillere und bezopfte, heißt Lotte Körner (Jutta Günther) und kommt aus München. Die erste Bestürzung, die sich bei Luise bis zur Wut steigert, weicht allmählich einer zärtlichen Freundschaft, in deren Verlauf die beiden Kinder entdecken, dass sie Zwillinge sein müssen: Von nun an suchen sie unermüdlich und doch vergeblich, das Geheimnis ihres Lebens zu entdecken. Schließlich beschließen sie, die Rollen zu tauschen: Luise fährt als Lotte zur Mutter Luiselotte Körner (Antje Weisgerber) nach München und Lotte als Luise zu Kapellmeister Ludwig Palfy (Peter Mosbacher), dem Vater, nach Wien. Obwohl sich die beiden bis zum Ferienende wechselseitig über das Leben der anderen gründlich informiert haben, ereignen sich natürlich noch viele Zwischenfälle, über die sich die Umgebung kopfschüttelnd wundert. Schlimm wird es, als der Vater wieder heiraten will und Lotte daraufhin an einem schweren Nervenfieber erkrankt. Die Mutter kommt durch ein Foto der Mädchen hinter das Geheimnis. Als Luise ihr alles beichtet, ist zumindest ein erstes Wiedersehen aller vier sicher. Wer kennt sie nicht, die Geschichte vom doppelten Lottchen, Erich Kästners berühmten Roman aus dem Jahre 1949? Ein Jahr später schon begannen die Vorbereitungen für die Verfilmung des Stoffes. Erich Kästner selbst wurde als Drehbuchautor gewonnen, Josef Baky (durch seinen Münchhausen-Film als Spezialist für publikumswirksame Stoffe bekannt) als Regisseur. Über 120 Zwillingspaare wurden getestet, schließlich fiel die Wahl auf Jutta und Isa Günther. Vor allem Josef von Bakys Ehefrau ist deren lockeres und munteres Spiel zu verdanken, denn sie erwies sich als einfühlsame Kinderbetreuerin vor Ort (Cinema). Der Film-Dienst lobt den "von Erich Kästner gesprochenen Off-Kommentar, der die märchenhafte Hintergründigkeit dieser Utopie einer besseren Kindheit unterstreicht". "Das doppelte Lottchen" wurde 1951 als erster deutscher Film mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet. Vorlage: nach seinem gleichnamigen Roman Es singen: Gerda Sommerschuh, Ina Gerhein, Katja Sabo, Paul Kuën, Friedrich Bender Luiselotte Körner: Antje Weisgerber Ludwig Palfy: Peter Mosbacher Lotte Körner: Jutta Günther Luise Palfy: Isa Günther Irene Gerlach: Senta Wengraf Hofrat Strobl: Hans Olden Resi, Palfys Haushälterin: Auguste Pünkösdy Frau Muthesius: Maria Krahn Dr. Sternecker: Gustav Waldau Frau Wagenthaler: Lisl Karlstadt Fräulein Ulrike: Inge Rosenberg Fräulein Gerda: Gaby Philipp Anton Gabele, Kunstmaler: Walter Ladengast Fräulein Linnekogel, Lehrerin: Gertrud Wolle Jacob Hoflacher, Fotograf: Rudolf Rhomberg Der Erzähler: Erich Kästner...
(MDR)
Cast & Crew
- Regie: Josef von Baky, Josef Báky
- Drehbuch: Erich Kästner
- Produktion: Günther Stapenhorst, Gustl Gotzler, Leo Höger, Otto Lehmann, Werner K. Praefcke, Bavaria Film, Carlton-Film
- Produktionsauftrag: ARD, MDR
- Musik: Alois Melichar
- Kamera: Walter Riml, Franz Weihmayr, Robert Herlth, Willy Schatz
- Schnitt: Fritz Stapenhorst
- Kostüme: Bessy Becker
- Regieassistenz: Gustl Gotzler